23. Mai 2023

Wohnbauagenda gegen das Ungleichgewicht im Wohnungsmarkt

Mit den aktuellen Instrumenten der Wohnraumpolitik ist den Herausforderungen einer künftigen «10-Millionen-Schweiz» nicht zu begegnen. Der SVIT Schweiz fordert ein Umdenken hinsichtlich der Rahmenbedingungen für einen funktionierenden Wohnungsmarkt. Ein solcher ist nur sicherzustellen, wenn angebotsseitig auf die absehbare Nachfragesteigerung reagiert werden kann. Dies ist aktuell nicht der Fall. Gleichzeitig muss auch die Nachfrageseite ihren Beitrag zur Lösung des Problems leisten.

Die sich abzeichnende Erhöhung von Angebots- und Bestandesmieten sowie sinkende Leerstände in den Städten haben Medien und Politik aufgeschreckt. Gefordert werden etwa Mietzinsdeckel, Mietzins- und Renditekontrollen oder Subventionen und Vorkaufsrechte für den gemeinnützigen Wohnungsbau. Mit all diesen schnellen Rezepten wird den zugrundeliegenden wirtschaftlichen Ungleichgewichten jedoch kaum Rechnung getragen.

Zahlreiche der im Raum stehenden Forderungen setzen bei der Preisbildung an und versprechen rasche Wirkung. Dabei wird ausgeblendet, dass dieser Ansatz nicht ohne Folgen bleiben kann. Einerseits wird über künstlich tief gehaltene Preise mehr Wohnraum konsumiert (Nachfrageseite), anderseits sinkt das Angebot, weil private Investoren als wichtigste Anbietergruppe zu wenig Anreize für Investitionen haben (Angebotsseite). Der Eingriff in die Preisbildung ist die Hauptursache für das aktuelle Marktungleichgewicht. Schlimmer noch: Jedes Einwirken auf die Preisbildung zieht weitere erforderliche Interventionen nach sich, mit der Folge, dass die öffentliche Hand mehr und mehr Aufgaben der privaten Vermieter übernehmen und dazu mehr Steuergelder einsetzen muss. Das mag für gewisse Kreise sogar verlockend klingen. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass ein Wohnungsmarkt ohne private Investoren undenkbar ist und die Schweizer Arbeitsbevölkerung über ihre Vorsorge selbst auch «Miteigentümer» von Renditeliegenschaften ist und ein Interesse an einer angemessenen Verzinsung des Eigenkapitals hat.

Der SVIT Schweiz fordert mit der Wohnbauagenda von Politik und Behörden wichtige Richtungsänderungen in 20 Punkten.

HIER können Sie den 20-Punkte-Plan des SVIT downloaden.

Artikel der SVIT Schweiz

 

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